Großer Wassertest

Uns hat immer die Frage geplagt, wie wir in unserem Cali das Wasser am besten konservieren können, damit es möglichst lange haltbar bleibt, Trinkwasserqualität behält und keine Ablagerungen in Tank und Leitungen bildet.

Nach vielen Meinungen und wenig Belegen für die Meinungsthesen haben wir uns dazu entschlossen, das Ganze selber zu testen und die Wasserproben von einem Labor analysieren zu lassen.

Eine Information vorweg, wir wurden von keiner Firma für diese Tests bezahlt. Die Analysen sind komplett durch uns finanziert!

Welche Produkte haben wir ausprobiert?

In unserem Vergleich wollten wir die beiden meist benutzten Konservierungsmittel und ein Gerät, was viel verspricht, testen.

Zur Funktion schreibt der Hersteller:

Certec® 3in1 ist ein Konservierungsprodukt mit Vorbeugewirkung. Es schützt Trinkwasser vor Verkeimung und hemmt die Bio”lmbildung in Frischwassersystemen. Das Bioelektro-Depot sorgt dafür, dass Negativionen und Bioelektrizität selbstregulierend abgegeben werden – und das bei jeder neuen Tankfüllung automatisch. Diese Negativonen heften sich an die Keime im Wasser. Der Stowechsel wird somit gehemmt, die DNA-Neubildung wird gestört und die Zellmembran geschädigt. Anstatt eine Kolonie zu bilden und sich zu vermehren, verhungern die Keime. Die mikrospko- pische Labyrinthstruktur der Certec® 3in1-Keramik gleicht einer eektiven Oberfläche von ca. 1050 m#. Da Bakterien zur Koloniebildung chemischen und elektrischen Signalen folgen und die größte besiedelbare Oberfläche bevorzugen, wirkt die Keramik als Attraktor. Es entsteht dadurch ein Anziehungseekt, der durch die Negativionen und Bioelektrizität zusätzlich verstärkt wird. In der Tiefenstruktur werden inaktivierte Bakte- rien permanent festgehalten und durch die scharfen Kanten der Keramik zusätzlich neutralisiert.

Zur Funktion schreibt der Hersteller:

Im Falle von Silber sind es die positiv geladenen Silberionen, die an den Mikroorganismen (z.B. Krankheitserregern wie Legionellen, E.Coli etc.) andocken und in über 30 verschiedenen Wirkmechanismen den Stoffwechsel der Bakterien stören bzw. zum Zelltod führen. Sie wirken mikrobiell und haben eine einzigartige Langzeitwirkung wie kein anderer Wirkstoff auf dem Markt. Auf Chlor oder z.B. Wasserstoffperoxid basierende Produkte können nicht im Wasser „gebunden“ werden, verflüchtigen sich und sind somit zur Konservierung ungeeignet.

Zur Funktion schreibt der Hersteller:

Tank-O3 fresh water system ist ein kleines Einbausystem für den Frischwassertank. Auf der Grundlage von Elektrolyse wird Sauerstoff (O2) in Ozon (O3) umgewandelt. Da Ozon ein extrem starkes, geruchs- und geschmacksneutrales, und durch die minimale Produktion ein nicht gefährliches Oxidationsmittel ist, sorgt das Tank-O3 fresh water system dafür, dass das Wasser im Tank und in den Rohren, aber auch der Frischwassertank selbst, völlig keimfrei bleibt. Tank-O3 fresh water system tötet alle Bakterien, Viren, Pilze und Sporen ab und sorgt dafür, dass der Wassertank vollständig biofilmfrei bleibt. Dies ist eine einzigartige Funktion, die kein anderes System bieten kann.

Testaufbau

Damit alle Produkte die gleichen Chancen haben, war es uns wichtig, die Tests gleichzeitig durchzuführen.

Getestet wurde in Boxen mit einem Fassungsvermögen von 18 Litern. Alle Behälter wurden vor der Befüllung gereinigt, desinfiziert und mit der gleichen Menge Wasser aus der gleichen Quelle gefüllt.

Nach der Befüllung wurden die getesteten Mittel laut Anleitung ins Wasser gebracht und im Fall von Tank O3 zusätzlich mit einer externen Stromquelle verbunden.

Auf dem Bild sind vier Boxen zu erkennen: Damit wir einen korrekten Vergleich zwischen den Probanden hatten, befand sich in einer Box unterbehandeltes Wasser direkt aus der Leitung. So konnten wir die Wirksamkeit bewerten.

Nach zwei Wochen Standzeit, bei gleichbleibender Temperatur wurden die Proben durch uns entnommen und nach Anleitung an das Raiffeisen Labor Rhein-Ahr-Eifel gesendet.

Im Labor wurden die vier Proben mikrobiologisch und auf Legionellen untersucht, um ihre Eignung als Trinkwasser zu prüfen.

Was wurde analysiert ?

Interessant für die Beurteilung ob das Wasser als Trinkwasser geeignet ist, sind die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung.

Folgende Werte wurden von allen vier Proben untersucht:

– Eingangstemperatur

Hierbei handelt es um die Probentemperatur bei Eingang im Labor.

– Koloniezahl bei 22 °C & 36 °C

Die Koloniezahl ist ein Indikator für die allgemeine mikrobiologische Belastung des Wassers ohne nähere Hinweise auf vorhandene Krankheitserreger.

Hierbei wird jeweils 1 ml Wasserprobe auf einen Nährboden gegeben und bei 22 °C beziehungsweise 36 °C für 48 Stunden bebrütet. Die Kolonien, die sich entwickelt haben, werden bei 6 – 8 facher Lupenvergrößerung ausgezählt. Die Bebrütungstemperatur gibt Hinweise auf die Herkunft der Bakterien. Bei 22 °C wächst die Mehrzahl der Keime, die überall in der Umwelt vorkommen, aus dem Boden stammen und Nachverkeimungen bzw. schleimige Beläge in Rohrleitungen ausbilden können. Bei 36 °C entwickeln sich Wärme liebende Bakterienarten, die auf Fäulnisprozesse im Boden und eventuell auf Fäkalien hinweisen. Liegt die Koloniezahl bei 36 °C Bebrütungstemperatur über dem Grenzwert, ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Legionellen erhöht.

Für beide Koloniezahlen gilt bei der TrwVO ein Grenzwert von 100, d. h. ein völlig keimfreies Wasser ist aus gesundheitlicher Sicht nicht notwendig.

– Legionellen

Legionellen sind wärmeliebende, stäbchenförmige Bakterien, die in feuchtem Erdreich und in Süßwasser vorkommen. In Salzwasser können sie nicht überleben. Legionellen vermehren sich bevorzugt zwischen 25 °C und 45 °C. Wie andere Bakterien auch, haften sich Legionellen an feinste Poren/Unebenheiten des Leitungssystems an und bilden dort einen Biofilm aus. Sie bevorzugen auch ölige Beläge, wie sie z.B. durch Mangan gebildet werden (z.B. aus Brunnen). Das Wachstum der Biofilme wird gefördert durch Nährstoffe (z.B. in Brunnenwasser) , Gummi-Materialien (z.B. ausziehbare Küchenarmatur), Elastomere (z.B. Kunststoffleitungen) und Silikone. Dort, wo Wasser nicht stark erwärmt wird und über längere Zeit steht, können sie sich dann in Biofilmen massenhaft vermehren und zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden.

Testergebnis

Das Ergebnis hat uns am Ende doch überrascht, von vier eingesendeten Proben ist eine durchgefallen und hatte nach zwei Wochen Standzeit keine Eignung mehr als Trinkwasser, sondern erfüllte nur noch die Standards für Aquariumwasser. Das war für uns ziemlich überraschend.

Bevor wir auf die Ergebnisse eingehen, eine Information vorab. Wir haben alle Proben, komplett gleich abgefüllt und den Messbecher zwischen den Entnahmen gereinigt. Eine Verunreinigung kann nur durch das Produkt selbst, aus welchen Gründen auch immer, zum Beispiel durch falsche Lagerung beim Lieferanten, zustande gekommen sein.

Die geringste Belastung und überhaupt keine mikrobiologischen Verunreinigungen hatte die Probe von Tank O3, gefolgt vom unbehandelten Leitungswasser, auf Platz 3 konnte sich Certec platzieren. Einzig im Test durchgefallen ist das Silbernetz.

Der Wert der Koloniezahl beim Silbernetz lag bei 1043 KBE/ml, zu Erinnerung der Grenzwert ist 100 KBE/ml. Somit wurde diese Probe vom Labor als Trinkwasser ungeeignet eingestuft.

Alle anderen Proben lagen absolut im Normbereich und hätten problemlos getrunken werden können, auch eine Biofilmbildung war bei dem Wert ausgeschlossen.

Eine abschließende Bewertung kann jeder Leser nun für sich selbst vornehmen, für uns steht jedenfalls fest: in unseren Tank kommt nichts mehr! Das Geld für Zusätze sparen wir uns und gehen lieber davon essen.

Testergebnisse zum Downloaden

Wer Interesse hat und uns etwas bei den Kosten für diesen Test unterstützen möchte, kann sich die detaillierten Laborergebnisse über unseren Shop zum Download kaufen. Mit dem Kauf der Produkte hat uns dieser Test über 500 Euro gekostet, daher würden wir uns sehr freuen, wenn der ein oder andere uns auf diesem Weg etwas unterstützen möchte. 🙂

2 comments

  1. Stefan sagt:

    Hallo Maddin,

    mich würde mal interessieren ob und wie Certec und besonders WM Aquatec auf das Testergebnis reagiert haben.
    Hast Du eine Reaktion von denen bekommen oder sie mal um eine Stellungnahme gebeten?

    Liebe Grüße
    Stefan

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