Lithium Batterie – Zwischenbericht

Gut 1,5 Monate ist es her, dass wir in unseren Grand California eine Lithium Batterie eingebaut haben. Nun liegt der erste Trip hinter uns, insgesamt sind wir knapp 8000 Kilometer durch Schweden gefahren, dazu gibt es in einem separaten Beitrag alle Infos 🙂 Die Stromversorgung hat die Lithium Batterie übernommen.

Wir haben für das YouTube Video, als auch für den Beitrag hier im Blog, viel Gegenwind bekommen. Es war schon zum Teil wirklich erschreckend wieviel Hass und Missgunst, ja auch anscheinend Unwissenheit in den Menschen vorhanden ist und auf uns eingeprasselt ist. Gott sei Dank haben wir auf uns gehört und haben den Umbau gewagt. Vorweg weder die Batterie, noch der Grand California haben auf dieser Reise ein Problem gemacht!

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Wir wollen als erstes zwei Kritikpunkte aufgreifen, warum der Umbau, laut diversen Personen nicht möglich ist und nicht funktionieren kann.

• Die Temperatur unter der Motorhaube ist zu kalt beziehungsweise zu warm.
  • Wie schon in unserem Ursprungsbeitrag zum Umbau erwähnt, hat die Batterie eine eingebaute Heizung, welche sogar in Lappland gebraucht wurde. Bei -5 Grad hat sich die integrierte Heizung problemlos eingeschaltet und die Batterie auf eine Kerntemperatur über 0 Grad gebracht. Die Batterie wurde am morgen sowohl durch die Solaranlage, als auch während der Fahrt durch die Lichtmaschine geladen. Die Stromentnahme war nie beeinträchtigt.
  • Das krasse Gegenteil hatten wir in der vergangen Woche, zurück in Deutschland, im Stau bei einer Außentemperatur von 31 Grad und einer Motoröltemperatur von 105 Grad. Die Kerntemperatur der Batterie lag nie über den 31 Grad Außentemperatur. Auch auf dem Campingplatz in der Sonne wurden nie die 45 Grad erreicht, welche die Batterie ohne Probleme verkraften würde. So wie es aussieht ist der Einbauort von VW gar nicht so schlecht gewählt, aber auch hier gibt es natürlich wieder jemanden der es besser wissen wird.
• Die Batterie kann mit der originalen Lichtmaschine nicht geladen werden.
  • Auch hier lautet die klare Antwort: Falsch! Auch das funktioniert und zwar ohne irgendwelche Änderungen.

Das war nur ein Auszug aus den Argumenten, warum es angeblich nicht klappt. Natürlich werden auch jetzt diverse Menschen Argumente finden, warum die Batterie bald kaputt geht oder sonst etwas.

Wir würden den Umbau jederzeit wieder durchführen und sind wirklich froh, ohne bedenken die Diesel Heizung, Licht und den Kühlschrank nutzen zu können. Wir brauchen uns nichts vor machen, insbesondere die Diesel Heizung verbraucht enorm viel Strom, nutzt man die Verbraucher im Grand California entsprechend, ist die Batterie am nächsten Tag bis auf 50% runter, da würde es dann schon eng werden mit der AGM.

Der Fairness wollen wir nichts verschweigen, es gibt auch drei Dinge die nicht so funktionieren wie mit der AGM.

• Die Anzeige in der Camper Unit zeigt immer 100% an, das ist der höheren Spannung der Lithium Batterie geschuldet. Es gibt Anbieter auf dem Markt, die das Camper Steuergerät umprogrammieren und so die korrekte Anzeige wiederhergestellt wird. Das dieser Eingriff formal mit einem Garantieverlust verbunden ist, muss an dieser Stelle eigentlich nicht erwähnt werden. Der Ladezustand kann aber jederzeit über die Wattstunde App kontrolliert werden.

• Aus diesem Grund wird die Batterie nur geladen, wenn man den Batteriebooster Knopf während der Fahrt benutzt.
• Der Grand California liefert, so unsere Beobachtungen, auch hier mag es wieder andere Meinungen geben, sobald die Batterie unter 50% ist einen Ladestrom von 120A. Dieser ist zu hoch für die Lithium Batterie! Die von uns genutzte Batterie hat einen maximalen Ladestrom von 100A, liefert der Grand California zu viel Storm, so schaltet das BMS der Batterie ordnungsgemäß ab und schützt die Zellen vor einer zu hohen Ladung. Dieser Vorgang wiederholt sich bei uns bis eine Spannung von 50% erreicht ist, danach lädt unser Grand California mit 104A bis die Batterie circa 95% hat und regelt dann den Strom immer weiter runter, bis zu einer Ladung von 100%.

Gerade der letzte Punkt lädt nun natürlich wieder die Hater ein, Kommentare nach dem Motto, mal gucken wie lange die Batterie das mit macht, liegen hier in der Luft. Auch diesem Punkt sehen wir gelassen entgegen und sind uns ziemlich sicher, dass die Batterie hier genau so lange hält wie eine AGM. Der zu hohe Ladestrom lässt sich natürlich mit einem Ladebooster beheben, aber auch hier wieder keine Garantie mehr durch Volkswagen.

Abschließend möchten wir erwähnen, dass wir niemals fünf oder mehrere tausend Euro für einen Umbau ausgeben würden, damit die Batterie nach hinten gelegt und diverse Änderungen vorgenommen werden, das ist Stand heute für unsere Zwecke unnötig. Ehrlich gesagt fehlt uns da auch die Phantasie, warum man einen Batterieumbau für 10000 Euro durchführen soll, der nicht nur die Garantie des Fahrzeugs erlöschen lässt, sondern auch vollkommen überdimensioniert ist. Was bringt es 8 Tage ohne externen Strom auszukommen, wenn die Toilette voll oder der Wassertank leer ist. Am Ende soll das natürlich jeder für sich entscheiden.

Wir haben uns vorgenommen in einem Jahr noch mal einen Bericht mit unseren Erfahrungen zu schreiben.