Auf unseren Reisen ist vor allem Strom das alles bestimmende Thema. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich in der Nacht auf ein CPAP Gerät angewiesen bin. Einen Beitrag zu dem Thema findet ihr hier. Vor drei Jahren haben wir die Stromversorgung noch mit Hilfe einer Powerstation geregelt. Das hat sich mittlerweile, auch dank der EFOY, deutlich verändert.

CPAP & Reisen
Ich habe schon ein paar mal über dieses Thema nachgedacht und ob ich dazu einen Beitrag schreiben sollte. Es passt nicht in die heile und
Auf dem Weg zur Autarkie haben wir vor gut zwei Jahren zwei 150 Ah Lithium Batterien in unseren Grand California eingebaut. Zusammen mit einem Wechselrichter kann ich mein CPAP Gerät jetzt ohne Bedenken und Einschränkungen nutzen.
Mein CPAP Gerät verbraucht pro Stunde etwa 56 Watt und aus einer unserer Lithium Batterien können wir ungefähr 1900 Wattstunden Leistung entnehmen. Theoretisch könnte ich also 4 bis 5 Nächte mit einer Batterieladung schlafen.
Das ist aber nur Theorie. In der Praxis benötigt mein CPAP Gerät 230 Volt, daher muss der Wechselrichter erst die Spannung der Batterie auf 230 Volt umwandeln. Dabei entstehen Verluste und ein Teil der Energie geht durch die Umwandlung verloren. Obwohl die Verluste nicht riesig sind, können wir mit etwa zehn Prozent rechnen – diese Energie fehlt am Ende natürlich trotzdem.
Die Batterien versorgen allerdings nicht nur mein CPAP Gerät mit Strom. Natürlich wollen wir unterwegs auch den Kühlschrank nutzen, unsere Handys laden, die Heizung betreiben und so weiter. In der Praxis bedeutet das, dass wir mit allen Verbrauchern (außer Kochen – dazu schreibe ich später separat noch etwas) etwa drei Tage frei stehen können.
Eifrige Leser haben es sicherlich noch im Kopf, aber ich greife den Punkt Kochen noch einmal auf.
In einem Projekt haben wir unsere Küche umgebaut und unseren Cali damit komplett gasfrei gemacht.
Gekocht wird jetzt auf einem Induktionskochfeld und das verbraucht Strom – und zwar eine ganze Menge. Für eine Portion unserer geliebten Spaghetti Bolognese geht schon mal die Ladung einer halben Batterie drauf. Auch wenn wir in diesem Zuge eine dritte 150 Ah Batterie eingebaut haben, reicht der Strom – wenn wir auch kochen – nicht länger als zwei Tage.

Projekt GASFREI!
Aufgrund unserer Dieselheizung haben wir Gas ausschließlich zum Kochen gebraucht. Wir hatten ja schon länger keine Lust mehr auf die riesige Gasflasche im Heckschrank… Doch
Inhaltsverzeichnis
ToggleJetzt kommt die EFOY ins Spiel

Stehen wir also in unserem Herzensland Schweden irgendwo an einem tollen See oder im Wald, wird es schnell schwierig mit der Stromversorgung. Die benötigte Energie können wir allein mit unseren Solarpanels nicht gewinnen und schon gar nicht, wenn das Wetter nicht mitspielt.
Diese Lücke schließt nun unsere EFOY 2800. Die Brennstoffzelle von SFC liefert uns konstant und vor allem wetterunabhängig 110 Watt. Das ergibt in 24 Stunden 220 Ah. Wer jetzt genau aufgepasst hat, merkt: Wir können unseren Strombedarf also ziemlich genau abdecken. Alles, was die EFOY dafür benötigt, ist Methanol.
Funktionsprinzip EFOY

Die EFOY Brennstoffzelle basiert auf der sogenannten Direktmethanol-Technologie (DMFC). Dabei wird chemische Energie direkt in elektrischen Strom umgewandelt – ganz ohne komplizierte Zwischenschritte oder größere Energieverluste. Als Betriebsstoff kommt Methanol aus einer praktischen Tankpatrone zum Einsatz, das zusammen mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft Strom erzeugt. Außer Strom entstehen dabei nur etwas Wärme, Wasserdampf und geringe Mengen CO₂. Eine effiziente und besonders umweltfreundliche Sache!
Das Herzstück der EFOY Brennstoffzelle ist der sogenannte Stack – ein Stapel einzelner Zellen. Jede dieser Zellen besteht aus einer Anode, einer Kathode und einer Membran dazwischen. Diese Membran wirkt als Trennschicht und lässt nur positiv geladene Protonen hindurch. An der Anode kommen Methanol und Wasser hinzu, an der Kathode Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Während der Reaktion entstehen an der Anode Protonen (H⁺), freie Elektronen und CO₂. Die Protonen wandern direkt durch die Membran zur Kathode, während die Elektronen außenherum durch den angeschlossenen Stromkreis fließen und dabei Strom erzeugen. An der Kathode verbinden sich dann Protonen, Sauerstoff und Elektronen zu Wasserdampf.
Der Methanolspeicher

EFOY Brennstoffzellen brauchen zum Betrieb spezielle EFOY Tankpatronen. Diese sind mit hochreinem Methanol gefüllt und verfügen über ein eigens entwickeltes, sicherheitsgeprüftes Verschlusssystem. Dank dieses Sicherheitsverschlusses kommst du nicht mit dem Methanol in Berührung und kannst die Patrone blitzschnell wechseln. Einfach abschrauben, neue Patrone draufschrauben – fertig!
Die Tankpatronen bekommst du weltweit in zwei Größen (5 und 10 Liter) bei autorisierten Camping- und Marinehändlern.
Wieviel Methanol verbraucht die EFOY 2800?
Neben Luft benötigt die Brennstoffzelle, wie oben beschrieben, Methanol. Die EFOY 2800 verbraucht 0,9 Liter pro Kilowattstunde. Läuft die EFOY bei euch 24 Stunden ohne Pause durch, entspricht das einem nominellen Verbrauch von 2,4 Litern Methanol pro Tag. Mit einer M10-Tankpatrone kann die Brennstoffzelle vier Tage lang nonstop Strom erzeugen.
Einbau der EFOY

Wir haben uns dazu entschieden, die Brennstoffzelle in einem der Schränke in der Heckgarage unterzubringen. Der Platz bot sich an, da wir dort bereits die dritte Batterie und den zweiten Wechselrichter montiert haben. So ließ sich die Verkabelung schnell und einfach realisieren.

Das entstehende ‚Abwasser‘ leiten wir einfach über die Zwangsbelüftung im Heck unseres Calis ab. Die Wärme kann problemlos aus dem Schrank über die Öffnungen an der Außendusche entweichen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es im Sommer zu warm im Schrank wird und wir deshalb noch für eine zusätzliche Belüftung sorgen müssen. Diese werden wir in Form von Lüftungsgittern in der Türe realisieren.
Kosten EFOY 2800 Pro
In den vergangenen Minuten habt ihr einen ersten Eindruck der EFOY 2800 bekommen. Sicherlich brennt es vielen unter den Fingernägeln: Was kostet die EFOY 2800?
Ganz günstig ist die Brennstoffzelle von SFC nicht – rund 8300 Euro werden für die 2800er Variante fällig. Zusätzlich werden Methanolkanister benötigt. Die 10-Liter-Variante kostet 60 Euro, die 5-Liter-Variante 40 Euro.
Wir haben die EFOY im Dezember in unserem Grand California montiert und seitdem zwei große Touren mit ihr an Bord unternommen. Gerade im schwedischen Winter hat sie uns maximale Unabhängigkeit ermöglicht. Weit über dem Polarkreis geht die Sonne im Winter nicht auf und der Stromverbrauch ist vermutlich nie höher als unter diesen Bedingungen. Selbst bei minus 30 Grad draußen konnten wir zuverlässig Strom erzeugen.
Normalerweise verpacke ich immer alles in einem einzigen Bericht, aber in diesem Fall habe ich mich dazu entschieden, einen separaten Beitrag ausschließlich über unseren Test der EFOY zu schreiben. Darin gehe ich detailliert darauf ein, wie die App bedient wird, wie laut die Brennstoffzelle tatsächlich ist und weitere wichtige Punkte. Wenn euch das Thema interessiert, verfolgt unseren Blog weiterhin und solltet ihr Fragen zur EFOY haben, schreibt uns gern eine E-Mail oder hinterlasst einen Kommentar.
2 comments
“… Induktionskochfeld und das verbraucht Strom – und zwar eine ganze Menge. Für eine Portion unserer geliebten Spaghetti Bolognese geht schon mal die Ladung einer halben Batterie (a.d.V.: also 75 Ah) drauf. ”
Danke für diese Angabe! Da bleib ich doch gern bei der Gasflasche und nehme auch gern das gelegentliche Suchen nach einer Füllstelle im Ausland in Kauf.
Viele Grüsse
Zion
Hallo Zion,
danke dir für deinen Kommentar. Ja, das Induktionsfeld zieht schon ordentlich Strom, keine Frage. Mit passendem Energiesystem ist das aber gut machbar, auch wenn man mal etwas länger kocht.
Am Ende zählt, dass jeder mit dem zurechtkommt, was für ihn am besten passt. Wer Gas gewohnt ist und damit zufrieden, bleibt natürlich gern dabei – und Spaghetti Bolognese klappt ja zum Glück auf beiden Wegen.
Viele Grüße
Martin