Vor rund 1,5 Jahren haben wir uns die Frage nach einer effektiven Wasserkonservierung gestellt. Wir hatten in diversen Foren verschiedene Ansätze gelesen, aber nichts davon war wirklich zufriedenstellend. Deshalb haben wir im März 2023 einen großen Wassertest durchgeführt, um uns abschließend eine eigene Meinung zu bilden.
Alles über den Wassertest könnt ihr hier nachlesen:
Großer Wassertest
Uns hat immer die Frage geplagt, wie wir in unserem Cali das Wasser am besten konservieren können, damit es möglichst lange haltbar bleibt, Trinkwasserqualität behält
Ähnlich lief es bei diesem Dieseltest ab. 😅
Ich hatte eine Diskussion mit jemandem auf Facebook. Es ging darum, ob man ein Auto, Wohnmobil, Grand California oder what ever über den Winter mit vollem oder leerem Tank abstellen sollte.
Die Diskussion ging hin und her, und ich war der Meinung, dass ein voller Tank besser sei, da sich so keine Dieselpest bilden kann.
Wir konnten uns jedenfalls nicht einigen, also war klar: Das müssen wir testen.
Gesagt, getan. 🙂
Wir haben uns also einen Versuchsaufbau überlegt und haben die Proben aus dem Test anschließend im Labor untersuchen lassen.
Aufbau / Ablauf
Für den Test haben wir vier gleich große Laborflaschen verwendet, die jeweils ein Fassungsvermögen von einem Liter haben.
Diese Flaschen haben wir jeweils unterschiedlich befüllt:
- Voll mit Dieselkraftstoff
- Voll mit Dieselkraftstoff und zusätzlich Diesel-Additiv
- Nur den Boden der Flasche mit Dieselkraftstoff gefüllt
- Nur den Boden der Flasche mit Dieselkraftstoff und Additiv gefüllt
Warum vier Flaschen und warum unterschiedlich befüllt?
Ganz einfach: Die Flaschen simulieren den Tank. Wie eingangs erwähnt, also entweder ein vollgetankter Cali oder eben ein fast leerer Cali.
Die Proben mit dem Diesel-Additiv sollten klären, ob ein Zusatz einen Einfluss auf die Qualität des Kraftstoffs hat.
Die Proben haben wir gleichmäßig im Sommer abgefüllt und bis zum 10.10. einfach in unserer Halle gelagert. Das sollte die Standzeit über den „Winter“ simulieren. Nach rund 3,5 Monaten haben wir die Proben dann entnommen und zur Analyse in ein Labor geschickt.
Das Ergebnis
Das Ergebnis der Analyse hat uns überrascht – und irgendwie auch nicht. 😅
- Keine der Proben hat die Anforderungen an die Viskosität erfüllt, welche essenziell für die Schmierung im Motor ist.
- Das Additiv hatte keinerlei Einfluss, weder positiv noch negativ.
- Die vollen Flaschen wiesen einen geringeren Wasseranteil im Kraftstoff auf.
Was können wir nun aus den Ergebnissen ableiten? Vor allem, dass Diesel mit langer Standzeit deutlich an Qualität verliert. Wenn man bedenkt, dass die Proben gerade einmal 3,5 Monate gelagert wurden und diese kurze Zeit schon ausreicht, damit der Kraftstoff nicht mehr der Norm entspricht, will man sich gar nicht vorstellen, wie es nach 6 Monaten aussieht.
Dann ist da noch der Wasseranteil im Kraftstoff. Jeder weiß, dass sich Wasser und Motoren nicht gut vertragen. Es erhöht den Verschleiß und kann den Motor langfristig schädigen.
Fazit
Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Soll ich den Cali vor der Winterpause volltanken oder besser nicht?
Da die Kraftstoffqualität über die Standzeit deutlich abnimmt, macht es wenig Sinn, den Tank über den Winter komplett voll zu lassen. Zwar ist der Wasseranteil bei einem vollen Tank geringer, aber wenn ihr das Fahrzeug nach dem Winterschlaf direkt an der Tankstelle mit frischem Diesel auffüllt, fällt der Wasseranteil kaum ins Gewicht, und die Kraftstoffqualität verbessert sich automatisch.
Video vom Testaufbau
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4 comments
Spannender test. Ist der mit aditiv dann als „winterdiesel“ zu verstehen?
Hey :),
ja das Additiv wird u.a. dafür beworben. Es soll aber hauptsächlich die Einspritzdüsen und den Motor sauber halten und damit den Verschleiß reduzieren.
Lieben Gruß
Hallo,
zum “Überwintern” müssten die Proben doch in einem Kühlschrank stehen. Im Juli, August und September waren die Temperaturen in unserer Garage definitiv nicht winterlich 😀 Im Gegenteil, es gab hohe Temperaturschwankungen, wie Sie im Winterhalbjahr selten vorkommen.
Beste Grüße
Gerhard
Hey Gerhard,
Das spielt für das Ergebnis keine Rolle. Lediglich sollte man bedenken, dass Sommerdiesel im Tank paraffinieren kann, wenn die Temperatur unter 0 Grad sinkt. Allerdings ist heutzutage immer ein Additiv beigemischt, sodass Probleme erst ab -10 Grad auftreten (die Durchschnittstemperatur im Winter in Deutschland liegt übrigens bei 0 bis 6 Grad).
Lieben Gruß